Kampffische, wissenschaftlich Betta splendens, sind aufgrund ihrer lebhaften Farben und eleganten Flossen ein beliebter Zierfisch in Aquarien. Doch ihre territoriale Natur stellt Aquarianer vor die Herausforderung, geeignete Begleiter zu finden. Dieser Artikel beleuchtet, wie man Kampffische erfolgreich mit anderen Fischen und Wirbellosen vergesellschaften kann, und bietet praktische Tipps für ein harmonisches Aquarium.

Kampffische, wissenschaftlich Betta splendens, sind aufgrund ihrer lebhaften Farben und eleganten Flossen ein beliebter Zierfisch in Aquarien. Doch ihre territoriale Natur stellt Aquarianer vor die Herausforderung, geeignete Begleiter zu finden. Dieser Artikel beleuchtet, wie man Kampffische erfolgreich mit anderen Fischen und Wirbellosen vergesellschaften kann, und bietet praktische Tipps für ein harmonisches Aquarium.
Die Haltung mit Wirbellosen wie Garnelen und Schnecken ist möglich, aber es besteht das Risiko, dass der Kampffisch sie jagt, insbesondere Jungtiere. Nanoaquaristik empfiehlt, das Verhalten zu beobachten und Versteckmöglichkeiten zu schaffen. Zudem ist die Aquariumeinrichtung entscheidend: Ein mindestens 80 Liter großes, dicht bepflanztes Becken mit Rückzugsorten ist ideal, wie Garnelen Gümmer betont.
Verständnis des Verhaltens von Kampffischen
Kampffische stammen aus den stehenden oder langsam fließenden Gewässern Südostasiens, wie Reisfeldern und Teichen. Sie sind Labyrinthfische, was bedeutet, dass sie atmosphärischen Sauerstoff atmen können, was ihnen das Überleben in sauerstoffarmen Gewässern ermöglicht.
Männliche Kampffische sind bekannt für ihr territoriales und aggressives Verhalten, insbesondere gegenüber anderen Männchen, was auf ihre Zuchtgeschichte für Kämpfe zurückzuführen ist. Weibchen sind in der Regel friedlicher, können aber ebenfalls territorial sein, insbesondere während der Brutzeit.
Diese Verhaltensmerkmale machen die Vergesellschaftung herausfordernd, da sie andere Fische als Bedrohung oder Beute wahrnehmen können, insbesondere in kleineren Aquarien. Laut DRTA Archiv ist es wichtig, ihre natürlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen, um Stress zu minimieren.
Konzept der Vergesellschaftung
Vergesellschaftung im Aquaristik-Kontext bedeutet, verschiedene Fischarten oder aquatische Lebewesen im selben Aquarium zu halten. Die Kompatibilität hinsichtlich Wasserwerte, Temperatur, Futter und Verhalten ist entscheidend.
Für Kampffische ist es besonders wichtig, Arten auszuwählen, die keine langen Flossen haben und sich in anderen Bereichen des Aquariums aufhalten, um Konflikte zu vermeiden. Garnelio betont, dass Nano-Aquarien unter 54 Litern für die Vergesellschaftung ungeeignet sind, da der Platz zu begrenzt ist.
Geeignete Beckenpartner
Die Auswahl geeigneter Beckenpartner basiert auf ihrem Verhalten und ihrer Körperstruktur. Folgende Arten werden häufig empfohlen:
- Panzerwelse (Corydoras spp.): Friedliche Bodenbewohner, die den Kampffisch nicht stören und den Boden sauber halten. Größe: 5-7 cm, ideal für größere Aquarien.
- Keilfleckbärblinge (Trigonostigma heteromorpha): Schwarmfische, die in der mittleren Wasserschicht schwimmen, friedlich und ohne lange Flossen. Größe: 4-5 cm.
- Zwergbärblinge (Boraras brigittae): Sehr klein (2-3 cm), friedlich, ideal für kleine Schwärme in dicht bepflanzten Aquarien.
- Otocinclus (Otocinclus spp.): Kleine Algenfresser (3-5 cm), friedlich und aktiv an Scheiben und Pflanzen.
- Amanogarnelen (Caridina multidentata): Wirbellose, die mit adulten Kampffischen koexistieren können, wenn sie groß genug sind (über 6 cm), aber das Risiko bleibt.
Tabelle: Geignete Beckenparter für Kampffische
Fischart | Wissenschaftlicher Name | Größe | Verhalten/Bemerkungen |
---|---|---|---|
Panzerwels | Corydoras spp. | 5-7 cm | Friedlich, Bodenbewohner, sauberer Boden |
Keilfleckbärbling | Trigonostigma heteromorpha | 4-5 cm | Friedlich, Schwarmfisch, mittlere Schicht |
Zwergbärbling | Boraras brigittae | 2-3 cm | Sehr klein, friedlich, dicht bepflanztes Becken |
Diese Arten können laut DRTA Archiv in einem gut bepflanzten Aquarium harmonisch koexistieren, vorausgesetzt, das Aquarium ist groß genug (mindestens 80 Liter).
Ungeeignete Beckenpartner
Einige Arten sind aufgrund ihres Verhaltens oder ihrer Körpermerkmale ungeeignet:
- Guppys (Poecilia reticulata): Ihre langen, farbenprächtigen Flossen können den Kampffisch dazu veranlassen, sie als Rivalen anzusehen und anzugreifen.
- Sumatrabarben (Puntigrus tetrazona): Bekannt für Flossenbeißen, was bei Kampffischen zu Verletzungen führen kann.
- Feuerschwänze (Epalzeorhynchos bicolor): Können territorial und aggressiv sein, was Stress verursacht.
- Zwergfadenfische (Trichogaster lalius): Ähnlich wie Kampffische Labyrinthfische, können Konflikte verursachen.
- Andere Labyrinthfische wie Paradiesfische: Territorial und mit ähnlichem Verhalten, was zu Auseinandersetzungen führt.
Tabelle: Ungeeignete Beckenpartner für Kampfische
Fischart | Wissenschaftlicher Name | Größe | Verhalten/Bemerkungen |
---|---|---|---|
Sumatrabarbe | Puntigrus tetrazona | 5-7 cm | Flossenbeißer, aggressiv |
Feuerschwanz | Epalzeorhynchos bicolor | 10-15 cm | Territorial, kann Stress verursachen |
Guppy | Poecilia reticulata | 4-6 cm | Lange Flossen, kann angegriffen werden |
Diese Arten sollten laut Garnelio vermieden werden, um Stress und Verletzungen zu minimieren.
Haltung mit Wirbellosen
Die Haltung mit Wirbellosen wie Garnelen und Schnecken ist möglich, birgt jedoch Risiken. Laut Nanoaquaristik können Zwerggarnelen (Neocaridina spp.) gehalten werden, aber Jungtiere werden oft gefressen, und adulte Garnelen können gebissen werden. Größere Garnelen wie Amanogarnelen (Caridina multidentata) haben bessere Chancen, aber es hängt vom individuellen Verhalten des Kampffisches ab. Schnecken wie Turmdeckelschnecken können ignoriert werden, während Blasenschnecken oft gejagt werden. Es wird empfohlen, das Verhalten zu beobachten und Versteckmöglichkeiten zu schaffen.
Aquariumeinrichtung
Für eine erfolgreiche Vergesellschaftung ist die Aquariumeinrichtung entscheidend. Ein mindestens 80 Liter großes Aquarium wird empfohlen, um genügend Platz für alle Bewohner zu bieten. Dichte Bepflanzung mit Schwimmpflanzen, bodendeckenden Pflanzen und Versteckmöglichkeiten wie Wurzeln und Steinen ist essenziell, um Stress zu reduzieren. Wasserwerte sollten eine Temperatur von 24-28°C, einen pH-Wert von 6-7,5 und weiches bis mittelhartes Wasser umfassen, wie Garnelen Gümmer beschreibt.
Kann man männliche und weibliche Kampffische zusammen halten?
Männliche und weibliche Kampffische sollte man nur unter bestimmten Bedingungen zusammenhalten. Männchen sind sehr territorial und zeigen gegenüber anderen Männchen oft starke Aggressionen. Weibchen sind weniger aggressiv, aber auch sie können Revierkämpfe führen.
Eine mögliche Option ist die Zucht, bei der Männchen und Weibchen nur für kurze Zeit zusammengebracht werden. Für eine dauerhafte Haltung in einem Gemeinschaftsbecken ist es jedoch schwierig, da die Männchen ständig Dominanzansprüche stellen und die Weibchen unter Stress leiden können. In größeren Aquarien mit vielen Versteckmöglichkeiten könnte es theoretisch klappen, jedoch ist Vorsicht geboten, und das Verhalten sollte regelmäßig überwacht werden.
Praktische Tipps
- Einführung neuer Fische: Neue Fische sollten vorsichtig eingeführt werden, idealerweise in einem Quarantänebecken, um Krankheiten zu vermeiden und das Verhalten zu beobachten.
- Fütterung: Stellen Sie sicher, dass alle Fische ausreichend Futter erhalten, um Konkurrenz zu minimieren. Kampffische bevorzugen proteinreiches Futter wie Artemia Nauplien.
- Beobachtung: Achten Sie auf Anzeichen von Stress oder Aggression, wie Flossenbeißen oder Verfolgung, und trennen Sie bei Bedarf die Tiere.

Mögliche Probleme und Lösungen
Häufige Probleme umfassen Aggression, Krankheitsübertragung und Stress. Wenn der Kampffisch aggressiv wird, kann es notwendig sein, die Tiere zu trennen oder das Aquarium umzugestalten, um mehr Versteckmöglichkeiten zu schaffen. Neue Fische sollten vor der Einführung in Quarantäne gehalten werden, um Krankheiten zu vermeiden, wie Aquariumforum empfiehlt.
Kontroversen und Gemeinschaftsmeinungen
Es gibt Kontroversen darüber, ob Kampffische in Gruppen gehalten werden sollten. Einige Aquarianer berichten von Erfolg mit kleinen Gruppen (z.B. ein Männchen mit 2-3 Weibchen) in gut bepflanzten, großen Aquarien (über 200 Liter), während Experten wie Garnelen Gümmer Einzelhaltung empfehlen, da Gruppenhaltung zu Stress und kürzeren Lebensspannen führen kann. Die Lebensdauer eines gestressten Kampffisches liegt oft unter 2 Jahren, während Einzelhaltung 3-4 Jahre ermöglichen kann.
Fazit
Die Vergesellschaftung von Kampffischen erfordert sorgfältige Planung und Beobachtung. Durch die Auswahl geeigneter Beckenpartner, eine artgerechte Aquariumeinrichtung und kontinuierliche Überwachung kann ein harmonisches Gemeinschaftsaquarium geschaffen werden. Dennoch sollte man bedenken, dass jedes Individuum unterschiedlich ist, und es gibt keine Garantie für Erfolg, insbesondere bei der Haltung mit Wirbellosen.