Filterleistung für dein Aquarium richtig berechnen

Die Filtration ist ein zentraler Bestandteil der Aquarienpflege, da sie für die Wasserqualität und das Wohlbefinden der Bewohner entscheidend ist. Ein gut dimensionierter Filter entfernt Schwebeteilchen, baut Schadstoffe ab und sorgt für ausreichend Sauerstoff. Die Berechnung der Filterleistung ist jedoch komplex, da sie von mehreren Faktoren abhängt, darunter die Größe des Aquariums, der Besatz, die Bepflanzung und die Fütterungsgewohnheiten. 

Filtertypen und Ihre Eignung

innen und außfilter Berechnung Aquarium

Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Filtern: Innenfilter und Außenfilter. Innenfilter sind ideal für kleinere Aquarien bis etwa 100 Litern, da sie platzsparend und einfach zu installieren sind. Sie eignen sich jedoch weniger für große Becken, da ihr Filtervolumen begrenzt ist. Außenfilter hingegen bieten ein größeres Filtervolumen und sind besser für größere Aquarien geeignet, bieten aber eine komplexere Installation und können teurer sein. Ein häufiges Problem ist, dass Außenfilter undicht werden können, was durch regelmäßige Wartung vermieden werden kann.

Eine Tabelle vergleicht die Vor- und Nachteile:

Filtertyp Vorteile Nachteile
Innenfilter
Günstiger, einfache Installation, gut für kleine Aquarien
Nimmt Platz im Aquarium, weniger Filtervolumen, sichtbar
Außenfilter
Größeres Filtervolumen, bessere Filtration, unsichtbar
Teurer, komplexere Installation, potenziell undicht

Die Wahl zwischen Außen oder Innenfilter hängt von der Aquariengröße und den individuellen Bedürfnissen ab. Für Nanoaquarien kann ein Innenfilter sinnvoll sein, während größere Becken von der höheren Leistung eines Außenfilters profitieren.

 

Faktoren, die die Filterleistung beeinflussen

Die Berechnung der Filterleistung erfordert die Berücksichtigung mehrerer Variablen:

  • Aquariengröße: Größere Aquarien benötigen stärkere Filter, da mehr Wasser umgewälzt werden muss.
  • Besatz und Bioload: Die Anzahl und Art der Fische sowie anderer Lebewesen beeinflussen die Schadstoffbelastung. Bei hohem Fischbesatz kann eine höhere Durchflussrate erforderlich sein, um die erhöhte Belastung zu bewältigen.
  • Bepflanzung: Bepflanzte Aquarien, insbesondere im Aquascaping, benötigen oft eine stärkere Umwälzung, um den Nährstofftransport zu gewährleisten. Hier wird oft eine Umwälzung von 5-10 mal dem Aquarieninhalt pro Stunde empfohlen (Garnelen-Guemmer).
  • Fütterungsgewohnheiten: Häufiges Füttern erhöht die Schadstoffbelastung, was eine höhere Filterleistung erfordert.
  • Wasserwechselplan: Regelmäßige Wasserwechsel können die Belastung reduzieren, was die Filteranforderungen beeinflusst.

Faustregeln für die Filterdurchflussrate

Die Forschung legt nahe, dass die Filterleistung pro Stunde mindestens das 2- bis 3-fache des Aquarienvolumens betragen sollte, insbesondere für Standard-Süßwasseraquarien. Für bepflanzte Aquarien wird oft eine Umwälzung von 3-5 mal empfohlen, wie von Tropica Aquarium Plants und Aquasabi angegeben. Bei hohem Fischbesatz, wie bei Malawi-Cichliden, können sogar 4-5 mal notwendig sein.

 

Ein Beispiel: Für ein 100L Standardaquarium wird eine Durchflussrate von 200-300 L/h empfohlen, während ein 60L bepflanztes Aquarium eine Rate von 180-300 L/h oder mehr benötigen könnte, besonders bei Aquascaping.

 

Filterleistung für dein Aquarium richtig berechnen

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung

  1. Bestimmen Sie das Volumen Ihres Aquariums in Litern: Messen Sie die Länge, Breite und Höhe in Metern und multiplizieren Sie diese (L × B × H), dann multiplizieren Sie mit 1000 für Liter.
  2. Entscheiden Sie über den Aquarientyp: Ist es ein Standard-, bepflanztes oder hochbelastetes Aquarium?
  3. Wählen Sie den Multiplikator: Für Standardaquarien 2-3, für bepflanzte 3-5, bei hoher Bioload ggf. höher.
  4. Berechnen Sie die Mindestdurchflussrate: Multiplizieren Sie das Volumen mit dem Multiplikator.
  5. Berücksichtigen Sie die tatsächliche Durchflussrate: Filtermedien und Schläuche reduzieren die Leistung oft auf 60-80% der Nennkapazität. Wählen Sie daher einen Filter mit höherer Nennleistung, um sicherzustellen, dass die effektive Rate ausreicht.

 

Beispiele und Tabellen

Hier ist eine Tabelle mit empfohlenen Durchflussraten (Liter pro Stunde – L/h) basierend auf Aquariengröße und -typ:

Aquarienvolumen Standardaquarium Bepflanztes Aquarium Hochbelastetes Aquarium
50 Lilter
100-150 L/h
140-250 L/h
200-250 L/h
100 Liter
200-300 L/h
300-500 L/h
400-500 L/h
200 Liter
400-600 L/h
600-1000 L/h
800-1000 L/h

Beispielrechnung: Für ein 100L Standardaquarium mit moderatem Fischbesatz: 200-300 L/h empfohlen. Da Filtermedien die Rate reduzieren, wählen Sie einen Filter mit 400 L/h Nennleistung.

Zusätzliche Überlegungen

  • Filtermedien und ihre Auswirkung: Filterwatte kann sinnvoll sein und ist nützlich für mechanische Filtration, verringert aber unter Umständen den Durchfluss verringern. Regelmäßige Reinigung ist notwendig, um die Leistung zu erhalten.
  • Wartung und Reinigung: Ein verschmutzter Filter kann die Durchflussrate reduzieren. Reinigen Sie Filtermedien in Aquarienwasser, um die Bakterienkulturen zu schonen (Koelle-Zoo).
  • Messen der tatsächlichen Durchflussrate: Halten Sie einen Eimer für 60 Sekunden unter den Filterauslauf und multiplizieren Sie die Menge mit 60, um L/h zu erhalten. Dies kann von den Herstellerangaben abweichen.

 

Häufige Probleme und Lösungen

  • Zu hohe Filterleistung: Kann Fische stressen oder Pflanzen stören. Reduzieren Sie die Strömung mit Ventilen oder Diffusoren.
  • Filter zu laut: Platzieren Sie den Filter auf einer weichen Unterlage oder überprüfen Sie auf Luftblasen.
  • Filter undicht: Überprüfen Sie Schläuche und Dichtungen regelmäßig und ersetzen Sie sie bei Bedarf. Oder mit speziellem Aquarium-Silikon abdichten. 
  • Filter zu stark: Ähnlich wie bei zu hoher Leistung, passen Sie die Strömung an, um Fische und Pflanzen zu schützen.

Externe Links

Für weitere Informationen empfehle ich:

Schlussfolgerung

Indem Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie die passende Filterleistung für Ihr Aquarium berechnen und ein stabiles, gesundes Ökosystem schaffen. Berücksichtigen Sie regelmäßige Wartung und passen Sie die Leistung bei Bedarf an, um Probleme wie zu grossem Aquariumfilter oder zu hohe Filterleistung zu vermeiden.

 

Wichtige Quellen