Wie laut darf ein Aquarium sein? Geräuschpegel für Fische und Besitzer verstehen

Ein Aquarium bringt Natur und Ruhe in Ihr Zuhause, doch Geräte wie Filter, Luftpumpen und Wasserpumpen können unerwünschte Geräusche verursachen. Diese Geräusche beeinflussen nicht nur Ihre Wohnqualität, sondern auch die Gesundheit Ihrer Fische. In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie, wie laut ein Aquarium sein darf, welche Geräuschquellen es gibt, wie sich Lärm auf Fische und Menschen auswirkt und wie Sie den Lärmpegel minimieren können.

 

Quellen von Geräuschen in Aquarien

Aquarien erzeugen sowohl Unterwasser- als auch Luftgeräusche durch verschiedene Komponenten:

  • Filter: Interne, externe oder Rückhangfilter können durch Motoren oder Wasserfluss Geräusche verursachen. Besonders Rückhangfilter sind laut, da Wasser über die Oberfläche fließt (AQUAPROS).
  • Luftpumpen: Diese erzeugen ein Summen und Blubbergeräusche durch Luftblasen (Modest Fish).
  • Wasserpumpen: In Sumpfsystemen oder zur Wasserzirkulation verwendet, können sie bei schlechter Wartung laut sein.
  • Blubbersteine und Belüfter: Diese erzeugen Spritzgeräusche durch Blasenbildung.
  • Heizungen: Meist leise, können sie beim Ein- und Ausschalten klicken.
  • Proteinskimmer: In Meerwasseraquarien üblich, tragen sie zum Unterwasserlärm bei (Journal of the Acoustical Society).

Das Verständnis dieser Quellen ist der erste Schritt, um den Lärm zu kontrollieren.

 

Auswirkungen von Geräuschen auf Fische

Fische, insbesondere hörspezialisierte Arten wie Goldfische, sind empfindlich gegenüber Unterwassergeräuschen. Studien zeigen, dass Geräusche in Aquarien die Hörfähigkeit beeinträchtigen können, ein Phänomen, das als Maskierung bezeichnet wird. Eine Untersuchung an Goldfischen ergab, dass Geräuschpegel von 114–119 dB re 1 μPa die Hörschwellen um 15–19 dB verschieben, insbesondere bei niedrigen Frequenzen (Bioacoustics).

Chronischer Lärm kann Stress verursachen, was zu vermindertem Wachstum, verändertem Verhalten und erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt. Eine Studie an Guppys zeigte, dass chronischer Lärm die Lebensdauer verkürzt, obwohl die Parasitenbelastung geringer war (Sustainability Times). Hörspezialisierte Fische, die über Strukturen wie die Weber’schen Knöchelchen verfügen, sind besonders anfällig, während hörgeneralistische Arten wie viele tropische Fische höhere Pegel besser tolerieren (Ripley’s Aquarium).

 

Akzeptable Geräuschpegel für Fische

Es gibt keine verbindlichen Vorschriften für Aquarienlärm, aber Forschung legt nahe, dass Unterwassergeräusche unter 100 dB re 1 μPa ideal sind, um Stress und Hörprobleme zu vermeiden. In natürlichen Gewässern liegen die Umgebungsgeräusche bei etwa 80–100 dB re 1 μPa (Ripley’s Aquarium). In Aquarien erreichen Geräte jedoch oft 114–119 dB re 1 μPa, was für hörspezialisierte Fische problematisch sein kann (Bioacoustics).

Für hörgeneralistische Fische, wie viele tropische Arten, können Pegel bis zu 150 dB re 1 μPa toleriert werden, ohne signifikante Hörschäden, wie eine Studie an Regenbogenforellen zeigte (ScienceDirect). Dennoch ist es ratsam, den Lärm so niedrig wie möglich zu halten, insbesondere bei empfindlichen Arten.

Geräuschquelle Typischer Pegel (dB re 1 μPa) Auswirkung auf Fische
Externer Filter (Oberflächenabfluss)
119
Mittlere Auswirkungen
Externer Filter (unter Wasser)
115
Geringere Auswirkungen
Interner Filter
114
Geringere Auswirkungen
Teich (ohne Filter)
95
Keine signifikante Auswirkung

Auswirkungen von Geräuschen auf Menschen

Für Aquarienbesitzer können Luftgeräusche von Geräten störend sein, besonders in ruhigen Räumen wie Schlafzimmern. Luftgeräusche werden in Dezibel (dB, A-gewichtet) gemessen. Moderne Geräte wie Kanisterfilter oder leise Luftpumpen erzeugen oft weniger als 50 dB, vergleichbar mit einer ruhigen Bibliothek (The Aquarium Expert). Geräusche über 60 dB, ähnlich einem normalen Gespräch, können als störend empfunden werden.

Ein Test von Luftpumpen ergab, dass die leisesten Modelle etwa 57–58 dB erzeugen, was für die meisten Menschen akzeptabel ist (Modest Fish). Ältere oder schlecht gewartete Geräte können jedoch lauter sein und die Wohnqualität beeinträchtigen.

 

Auswahl leiser Geräte

Die Wahl leiser Geräte ist entscheidend, um den Lärmpegel zu minimieren. Hier sind einige Empfehlungen:

  • Kanisterfilter: Marken wie Eheim und Fluval (z. B. Fluval 07 Serie) sind für ihre leise Funktion bekannt (The Aquarium Expert).
  • Luftpumpen: Wählen Sie Modelle mit Schwingungsdämpfung, wie die Aquaculture oder Eheim, die etwa 57–58 dB erzeugen (Modest Fish).
  • DC-Pumpen: Gleichstrom-Pumpen sind oft leiser als Wechselstrom-Pumpen, wie in einem Reef2Reef-Thread erwähnt (Reef2Reef).
  • Proteinskimmer: In Meerwasseraquarien sollten leise Modelle bevorzugt werden, die keine starken Vibrationen erzeugen.

Leise Aquariumtechnik

Fluval 407 leiser Aussenfilter

Eheim Streamon leise Pumpe

Leise Gleichstrompumpe (DC)

Zusätzliche Tipps zur Lärmminderung:

  • Regelmäßige Wartung: Reinigen Sie Filter und Pumpen, um Verstopfungen zu vermeiden (Soundproof).
  • Schwingungsdämpfung: Platzieren Sie Geräte auf Schaumstoffmatten oder verwenden Sie Antivibrationshalterungen (AQUAPROS).
  • Wasserstand: Halten Sie den Wasserstand hoch, um Spritzgeräusche zu reduzieren (All About Aquarium Fish).
  • Geschlossene Schränke: Platzieren Sie Geräte in Schränken, um Luftgeräusche zu dämpfen (Reef2Reef).

Messung von Aquarienlärm

Um den Lärmpegel Ihres Aquariums zu bewerten, können Sie:

  • Luftgeräusche: Verwenden Sie ein Dezibelmessgerät oder Smartphone-Apps, um den Geräuschpegel in dB zu messen. Ein Pegel unter 50 dB ist ideal (Private Scuba).
  • Unterwassergeräusche: Diese erfordern spezielle Hydrophone, die für Hobbyisten unpraktisch sind. Beobachten Sie stattdessen das Verhalten Ihrer Fische. Anzeichen von Stress, wie verstärktes Verstecken oder reduzierte Futteraufnahme, können auf zu hohen Lärm hinweisen.

Häufig gestellte Fragen

Beeinflusst Aquarienlärm Fische?
Ja, übermäßiger Lärm kann Stress verursachen und die Hörfähigkeit beeinträchtigen, insbesondere bei hörspezialisierten Arten (Bioacoustics).

Wie kann ich den Lärm meines Aquarienfilters reduzieren?
Regelmäßige Reinigung, Schwingungsdämpfung und die Wahl leiser Modelle wie Kanisterfilter können helfen (Soundproof).

Was ist der ideale Geräuschpegel für ein Aquarium?
Für Fische sind Unterwassergeräusche unter 100 dB re 1 μPa ideal, für Besitzer Luftgeräusche unter 50 dB (The Aquarium Expert).

 

Fazit

Die Kontrolle des Lärmpegels in Ihrem Aquarium ist entscheidend für die Gesundheit Ihrer Fische und Ihren Komfort. Durch die Auswahl leiser Geräte, regelmäßige Wartung und Schwingungsdämpfung können Sie eine ruhige Umgebung schaffen. Während Unterwassergeräusche unter 100 dB re 1 μPa und Luftgeräusche unter 50 dB ideal sind, können Sie durch sorgfältige Planung und Pflege ein harmonisches Aquarium genießen.

 

Quellen: